Verbandsprüfung nach dem Schuss

Am 3. Oktober starteten Esco und ich zusammen zur diesjährigen VPS in Geldern.

Gefühlt hatte ich mich null vorbereitet, da ich Geburtstags- und Hochzeitsbedingt (die Hochzeit von Freunden/Familie) einige Trainings des Vorbereitungskurses sausen lassen musste.
Aber im ganzen waren wir trotzallem gut vorbereitet gewesen.

Meine aller erste VPS.
Mensch war ich nervös gewesen.

Wir starteten am Wasser.
Durch die Brauchbarkeit auf Schalenwild und die Hochzeit, hatte ich lediglich zwei Trainingstermine am Wasser. Aber Esco ist so ein guter Wasserarbeiter, da machte ich mir nur minimal Sorgen.
Meine normale Nervosität bei der ersten Aufgabe stand uns somit als einzigs im „Weg“.

Esco und ich mussten an dem Tag immer als erstes an den Start.
Stöbern am Wasser ohne Ente zog sich ein wenig hin, da Esco durch meine Nervosität ein bisschen mit angezogener Handbremse lief.
Esco, der sonst das Schilf immer von links auf rechts drehte, ging nur mäßig ins Schilf. Er vertraut da auch sehr stark auf seine Nase und da er kein Wild gewittert hatte, sah er keinen Anlass das Schilf zu durchkämmen (es war nicht sooo dicht). Ausdauernd gesucht hat er auf jeden Fall.
Schlussendlich und nach gefühlten austesten der Richter, wie oft ich denn Esco über das Wasser bekomme, ging es zur schussfestigkeit auf dem Wasser.
Kein Problem.
Ebenso wie die Verloren Suche am Gewässer. Er bekam fix Wind von der Ente und legte im Wasser noch den Turbogang ein und zeigte somit sehr deutlich an, dass er was in der Nase hat.
Schwupp aufgenommen, kurz durchs Schilf ausgestiegen und im Vollgalopp zu mir zurück. Kräfte schonend halt

Wasser check und mir fiel irgendwie ein Stein vom Herzen. Das erste Fach erledigt.
Weiter gings zu den Waldfächern. Wartend auf den Schweiß Richter, haben wir derweil das Buschieren gemacht. Wir machten einen Hasen hoch, den Esco nicht wirklich mitbekommen hat. Kurz danach nahm er allerdings die Spur auf und arbeitete diese aus.
Für mich gefühlte Stunden, kam er dann aber fix zurück. Sichtlich aus der Puste

Naja nochmal ansetzen zum Buschieren. Leider war Esco dann ein wenig verwirrt, weswegen er sich kaum von mir gelöst hat bzw nicht wirklich unter der Flinte gestöbert hat. Die Hasenspur hat ihn komplett raus gebracht. Es war auch mein Fehler, das nicht früh genug erkannt zu haben.
Dann gings zur Riemenarbeit. Wir durften losen, wer welche Fährte bekommt.
Witziger weise stand ich schon fertig gepackt bereit mit Hund an der Seite passend habe ich dann die erste Fährte gezogen.
Ein wenig bammel hatte ich schon, da dies meine zweite Schweißfährte auf einer Prüfung war und die erste durch meine extreme Nervosität fast zunichte gemacht hatte.
Ich weiß nicht wie ich das geschafft habe, aber auf einmal war ich die Ruhe selbst.
Mit aller Ruhe habe ich unser „Ritual“ ausgeführt und alles vorbereitet. Esco angeleint und die Halsung des Riemens Esco angelegt.
Zu dem Zeitpunkt war er dann auch die Ruhe in Persona. Quasi im Schweiß-Modus.
Nochmal den Riemen geordnet, sodass kein Knoten zustande kommen kann.
Zusammen sind wir zum Anschuss und Esco nahm sich selbst die Zeit, den Anschuss ausgiebig zu studieren. Wie gewohnt ruhig und konzentriert zog er dann an und ich folgte ihm.
Insgeheim freute ich mich, dass er nun richtig gut arbeitet und sich von nichts ablenken ließ. Hatte ich doch noch die BP im Hinterkopf.
Er verwies Schweiß sowie die Wundbetten. Zwischenzeitlich konnte ich auch Schweiß verweisen und das erleichtert einem immer die Arbeit. So weiß man selber: „wir sind richtig!“
Tja und dann kam das Stück in Sicht und ich habe mich überschwänglich gefreut und Esco erst

Die Richter blieben noch etwas zusammen stehen und haben sich besprochen.
Mir wurden die Brüche überreicht und ich stecke Esco seinen Bruch an.
Leider wurde das Stück nicht verblasen, da das Horn im Auto vergessen wurde.
Die Richter waren begeistert.
Ich kam grinsend am Auto an und mein Vater gratulierte mir schon.
Da es ein offenes Richten war, wurde mir dann auch fix meine Zensur gegeben.
Ich kann es immer noch nicht glauben. Mein Monsterchen hat doch tatsächlich eine 4h bekommen.
Es war die beste Schweißarbeit, die der Sonderrichter Schweiß und auch die anderen Richter seit langem gesehen haben.
Danach drehten wir gefühlt richtig auf

Das Stöbern war top und die Richter haben den Hund nicht mehr wieder erkannt. Voller Elan, Passion und Spaß wurde gestöbert.
Ebenso die restlichen Fächer. Die Schleppen wir gewohnt präzise und schnell gearbeitet die Verlorensuche im Feld ebenso.
Schwupp war die Prüfung für uns vorbei und uns wurde gratuliert. Sowie nochmal von der Schweißarbeit geschwärmt.
Da am zeitgleich eine VGP lief, wurden wir gefragt, ob wir am Sonntag zur Siegerehrung kommen würden inkl. Kaffee und Kuchen.
Natürlich waren wir dabei

Bei der Siegerehrung wurde unsere Schweißarbeit nochmals erwähnt und unser Richterobmann hat ein paar Worte dazu gesagt und geriet ebenfalls wieder ein wenig ins Schwärmen.
Uns wurde dann noch die Auszeichnung vom besten Hund auf Schweiß verliehen
(dazu gehört eigentlich noch ein Wanderpokal, der leider vergessen wurden. Bekomme diesen aber kommenden Sonntag bei einer anderen VGP nachträglich überreicht).
Ich kann es immer noch nicht glauben.
Durch Esco seine Verwirrtheit beim Buschieren, haben wir nun die VPS mit 177 Punkten im Zweiten Preis bestanden 
Nun wird ein wenig entspannt und geschmust bis zum umfallen 
Die nächsten Prüfungen kommen bestimmt

Vielleicht noch eine kleine Anmerkung, warum. Wir die Prüfung ohne Fuchs gemacht haben.
Esco nimmt den Fuchs ohne Probleme. Allerdings haben wir versäumt über das Jahr den Herrn an das Gewicht über die 300 m zu gewöhnen / trainieren.
Sodass ich es nicht riskieren wollte, wegen so etwas durchzufallen. 
Ich weiß er nimmt den Fuchs und bringt ihn mir. Das wissen darüber reicht mir vollkommen aus!